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Feuerstein verabschiedet Feuerstein

Der tote Satiriker und Journalist Herbert Feuerstein (1937–2020) hat noch zu Lebzeiten „vorsorglich“ einen Nachruf auf sich selbst verfasst. Der WDR hat den fast zweistündigen Radiobeitrag nun nach seinem Tod veröffentlicht. Feuerstein stellt darin gleich zu Beginn klar: „Ich will nicht lange drum herumreden: Ich bin jetzt tot, und Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, werden das eines Tages auch sein. Spätestens dann sind wir quitt.“ Aufgenommen wurde das Band vor etwa fünfeinhalb Jahren. Das verrät Feuerstein am Ende: „Heute ist der 15. Januar 2015. Zu gern hätte ich das Sendedatum gewusst …na ja, ach, vielleicht auch lieber nicht. Aber danke, dass Sie mir noch mal zugehört haben. Tschüs!“ (dpa)

Herbig verfilmt Relotius

Michael „Bully“ Herbigs geplanter Film über den Fälscherskandal beim Spiegel soll eine Mediensatire werden. Das teilte der FilmFernsehFonds (FFF) Bayern am Donnerstag mit, der das Projekt mit 1,05 Millionen Euro fördert. Der Kinofilm, eine Produktion der Ufa, basiert auf dem Buch „Tausend Zeilen Lüge. Das System Relotius und der deutsche Journalismus“ des Spiegel-Reporters Juan Moreno, der seinen Kollegen Claas Relotius der Lüge und Fälschung überführte. Der FFF teilte auch schon mit, wie die Protagonisten in dem Film heißen sollen: Aus Juan Moreno wird demnach Juan Romero, aus Claas Relotius der „Starreporter Lars Bogenius“. (dpa)

Höhere Gehälter bei der Deutschen Welle

Die Geschäftsleitung der Deutschen Welle hat sich mit den Gewerkschaften Deutscher Journalisten-Verband (DJV) und ­Verdi auf ­höhere Tarife verständigt. Demnach bekommen die Beschäftigten des deutschen Auslandssenders bis Ende 2022 insgesamt 6,2 Prozent mehr Geld, teilte der DJV am Mittwochabend mit. Für die Anhebung der Gehälter und Honorare waren rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Berlin und im Homeoffice im September in einen Warnstreik getreten. Die Deutsche Welle mit Zen­trale in Bonn und einem weiteren Sitz in Berlin wird überwiegend aus dem Haushalt von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) finanziert. Der Bundeszuschuss für den Sender liegt in diesem Jahr den Angaben zufolge bei 365,5 Millionen Euro. Bei dem Sender sind rund 1.700 Fest­angestellte und 4.000 freie MitarbeiterInnen beschäftigt. (epd)