: Junge, komm bald aaler!
Echte Fischköppe sind stur, auch in Hamburg
Alles andere als aalglatt runter ging uns die gestrige Tickerlektüre. Was ist bloß los im Hot Spot Hanse? „Aale-Dieter macht nicht mit“, vernahmen wir aus dem kurz und autokennzeichnerisch HH genannten Stadtstaat. Krass fischige Folgen hat nämlich die dpa-Nachricht, dass ob Corona der dortige legendär geruchsintensive Fischmarkt ab Oktober nicht mehr im Morgengrauen für Früh-, Nacht- oder Superspreaderschwärmer öffnet, sondern erst um elf Uhr. Das aber passt Aale-Dieter nicht, dem 81-jährigen König des Fischmarktes. Letzterer hatte seit Pandemiebeginn pausiert. „Ich mache das nicht mit. Um diese Uhrzeit wollen die Leute Kaffee trinken und Kuchen essen, aber doch keinen Fisch kaufen“, orakelt Aale-Dieter, der seit Juni 1959 in Aal macht, und jetzt am Ende seines Fischlateins ist. „Mensch, Aale-Dieter!“, dachten wir hier im fischgrätgemusterten Kontor: „Gib nicht auf!“ Muss es denn immer geräucherter Aal sein? Du, den das Manager-Magazin 1989 zu einem der zehn besten Verkäufer Deutschlands kürte, sag mal: Wie wäre es mit Franzbrötchen auf Aal? Oder mit Aaltorte? Aalso, jetzt aale: „Butter bei die Fische – Aale-Dieter, komm bald wieder!“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen