piwik no script img

unterm strich

Tom Tykwer Foto: Christoph Soeder/dpa

Filmtheater schreiben an die Bundeskanzlerin

Die Kinos sind nach der Coronazwangspause längst wieder geöffnet, aber die Betreiber kämpfen um ihre Existenz. Die Filmkunsttheater haben in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Lockerung der Abstandsregelungen in den Sälen gefordert. Sie plädieren für eine bundesweit einheitliche Regel, die lauten sollte: „Ein Sitz frei zwischen Besuchergruppen, ohne Maske am Platz“. So sei es bereits in Nordrhein-Westfalen und Sachsen organisiert, auch Rheinland-Pfalz habe nachgesteuert.

Wie die Zuschauer im Kino sitzen dürfen, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. „Die gegenwärtige Regelung führt dazu, dass der Mindestabstand am Sitzplatz in der Realität deutlich über 2 Meter liegt“, und das bedeute für die Betreiber eine maximale Auslastung von lediglich 20 Prozent. Auf dieser Grundlage sei nicht nur der Kinobetrieb unmöglich. Studios und Filmverleiher verschieben demnach angesichts der geringen Auslastung ihre Filmstarts. „Die gesamte Filmbranche ist paralysiert.“

Der Regisseur Tom Tykwer plädiert ebenfalls für eine Lockerung bei den Abständen. Er vergleicht das Kino mit einem Patienten, „der am Tropf hängt. Der Tropf muss mal weg.“ Er spitzte seine Beobachtung bei Kinobesuchen dabei so zu: „Ich komme nicht damit klar, dass die Leute in einem Flieger mit 400 Leuten sitzen und im Kino sind es zehn Meter Abstand.“ Er finde das nicht angemessen. „Man muss dran denken, dass Kino ein Baustein unserer Alltagskultur ist und dass es fast wichtiger ist, als dass Wochenendurlauber ihren Billigflieger kriegen.“

Regisseurin aus Georgien ausgezeichnet

Die georgische Autorin und Regisseurin Dea Kulumbegashvili hat mit ihrem Film „Beginning“, ihrem ersten lang Spielfilm, beim internationalen Filmfestival im spanischen San Sebastián vier bedeutende Preise erhalten: Für den besten Film, die beste Regie und das beste Drehbuch, zudem wurde die Darstellerin Ia Sukhitashvili zur besten Schauspielerin gekürt. Die französisch-georgische Koproduktion handelt von einer Gemeinschaft aus Zeugen Jehovas in einem isolierten georgischen Dorf nach einem extremistischen Anschlag.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen