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Witze des Grauens

Wahrheit muss zum Lachen in den Keller

Am Humor könnt ihr sie erkennen. Das ist ein Satz, der immer die Wahrheit spricht, auch in seiner gegenteiligen Form. Zum Beweis reicht der tägliche Blick in die Bild-Zeitung, dessen Unterhaltungsredaktion und Humorautoren aus einem 1957 erschienenen Witzbuch bestehen, das immer und immer wieder abgedruckt wird. Beispiel vom 14. 9. 2020: „Ein Lehrer fragt: Wie bezeichnet man einen Mann, der nicht verheiratet ist? Schüler: Ledig. Lehrer: Und wie bezeichnet man einen Mann, der verheiratet ist? Schüler: Erledigt!“ Die Frage ist, ob man selbst die besseren Witze auf Lager hat oder das aktuellere Witzbuch. Leider besitzen wir in der Wahrheit keins. Schauen wir doch mal bei diesem Onlinebuchhändler, der groß ins Überwachungsgeschäft eingestiegen ist. Problem: Die witzigsten Stellen stehen bei den Bewertungen („Da ich im Leben herzlich wenig zum lachen habe, hab ich mir dieses Buch gekauft“) oder in den Autorbeschreibungen: „Justus M. (45 Jahre alt) ist Autor und Witzeliebhaber aus Rheinlandpfalz. Unter seinen Freunden wird er auch Clown genannt, da er nicht aufhören kann Leute zum Lachen zu bringen.“ Testwitz: „Boah, ist das Kind hässlich!“ – „Das ist mein Sohn.“ – „Oh, ich wusste nicht, dass Sie der Vater sind.“ – „Ich bin die Mutter.“ Ach, wir geben auf.

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