brief des tages:
Blockaden in Bolivien
„Coronapatienten fehlt der Sauerstoff zum Atmen“, taz vom 13. 8. 20
Immerhin im letzten Satz wird in diesem Artikel erwähnt, dass im November 2019 bei der Auflösung von Blockaden in Bolivien zwei Dutzend Menschen gestorben sind. Genauer gesagt: Sie wurden von Militär und Polizei erschossen. Ansonsten ist der Artikel eine Wiedergabe der Propaganda der rassistischen Putschregierung, die mit allen Mitteln versucht, an der Macht zu bleiben.
Wenn die Schreiberinnen sich die Berichterstattung auf CNN zum Beispiel anschauen würden, könnten sie erkennen, dass es eine weitere Propagandalüge ist, dass die Blockierer Krankenwagen und Sauerstofftransporte blockieren. Sie haben schon vor mehreren Tagen erklärt, dass diese Transporte nicht blockiert werden.
Ganz andere Probleme in der Gesundheitsversorgung sind verantwortlich für die vielen Coronatoten in Bolivien, und da versucht die Putschregierung auch nur von ihrer Verantwortung abzulenken.
Der Innenminister der Putschregierung sagt in einem Interview: „Das politisch Korrekte wäre, den Demonstranten eine Kugel zu verpassen.“ Ist dem noch etwas hinzuzufügen? Carlos Perez Condori, Berlin
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