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meinungsstark

Vielleicht in vierzig Jahren …

„Iter: Für immer ein Traum?“, taz vom 22. 8. 20

Ein sehr gut recherchierter Artikel über das Mammutprojekt Kernfusion, die schon seit den 1960er Jahren in den Industrieländern als eine der größten und interessantesten Herausforderungen in der physikalischen Forschung galt. Mit der in der Öffentlichkeit genährten Hoffnung, eine unerschöpfliche Energiequelle anzapfen zu können, ließen sich leicht Forschungsgelder locker machen und immer größere Experimente finanzieren. Doch bereits 1980 erschien in Bild der Wissenschaft ein Artikel mit 20 kritischen Fragen zur Kernfusion, die von der Gemeinde der Fusionsforscher nie ernsthaft beantwortet werden konnten.

Als 1987 Michail Gorbatschow eine internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Fusionsforschung vorschlug, war das Projekt nicht mehr zu stoppen. Alle beteiligten Wissenschaftler wussten, dass der in Aussicht gestellte Erfolg alles andere als sicher war, aber wer wollte ein Projekt in Frage stellen, dass gegen Ende des Kalten Krieges eine wissenschaftliche Zusammenarbeit teils verfeindeter Staaten gefährden würde?

Der seit Langem unter den Beteiligten kursierende Scherz, „Seit Jahrzehnten sagen wir, dass der Fusionsreaktor in 40 Jahren kommt, und das gilt heute immer noch“, zeigt, dass es Fusionsforschern keineswegs an der nötigen Skepsis mangelt. Das zeigt sich auch an der geschilderten Offenheit der verantwortlichen Projektbeteiligten, die die kaum überwindbaren technischen Probleme weitgehend bestätigen. Großprojekte sind jedoch nur schwer zu stoppen, im Fall der Kernfusion sollten jedoch schon, wie von Malte Kreutzfeldt herausgearbeitet, zwei Argumente für eine Aufgabe des Projekts reichen: Selbst wenn es wider Erwarten zu einem funktionierenden Reaktor führen sollte, wäre der mit Sicherheit unwirtschaftlich und käme zu spät, um die drohende Klimakatastrophe zu mildern. Curt Schmidt, Stutensee

… wenn es Wasserstoffantrieb gibt

„Nur Elektro reicht nicht“, taz vom 22. 8. 20

Was habe ich, ressourcen- und CO2-bewusst, nicht bedacht, wenn ich meinen alten Diesel (mit Kat) bis zu einem gravierenden technischen Defekt fahre (demnächst 300 000 km), um mir danach ein vergleichbares gebrauchtes Modell zu beschaffen? Und das so lange, bis es Mittelklasseautos mit „Wasserstoffantrieb“ zu akzeptablen Preisen gibt? Der Bedarf an Nickel, Litium, Cadmium für „E-Autos“ wird gigantisch sein. Die Gewinnungsschäden an der Erde und den Menschen, die dort graben müssen, werde ich nicht unterstützen. John Goodenough, Miterfinder der Litium-Ionen-Batterie und Nobelpreisträger 2019, hat im April 2020 sein Patent für eine Batterie angemeldet, die, kurz gesagt, ein Gitter aus Glas und Alkali-Ionen als Elektrolyt verwendet. Dreimal höhere Kapazität als Li-Ionen-Batterien, nicht brennbar, schneller aufladbar soll sie auch sein. Bekannt ist seine Erfindung schon seit 2016. Ich warte auf positive Kommentare der Medien und der Autoindustrie. Bis dahin: Diesel. Hartmut Wilke, Norheim

… und Auslauf für alle!

„Verordnung für ein besseres Leben für Hunde: Gleiches Recht für alle“, taz vom 19. 8. 20

Nix gegen festgelegte Mindesthunderunden, Bewegung an frischer Luft tut vielleicht auch manchen Herrchen und Frauchen ganz gut. Aber: Gibt es so was für Kinder auch oder können die endlos in der Butze schmoren? Und zu den Katzen: Alle, die ich kenne, haben gerade rund um die Uhr mit einer wahnsinnigen Wühlmausplage zu kämpfen und gar keine Zeit für Späßchen mit Flatterdingern. Oder Eidechsen. Dörfliche Grüße! Lene Weise, Pulsnitz

Von der Straße in den Bundestag?

„Fridays for Bundestag“, taz vom 24. 8. 20

Ich bin etwas überrascht, mit welcher Geschwindigkeit Klimaaktivist:innen ins Lager der etablierten Wohlfühlgemeinde wechseln. Rolf B. auf taz.de

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