brief des tages:
Keiner bereit zum Frieden?
„Traum von der „Republik Haifa““,
taz vom 18. 7. 20
Die Behauptung, dass sich die einheimische Bevölkerung in Palästina nicht oder „nur einmal“ gewehrt hätte gegen die von der zionistischen Bewegung forcierte Einwanderung aus Europa ist eine Falschbehauptung, die gerne als Argument dafür benutzt wird, dass „die Araber“ selbst schuld sind an ihrer entrechteten Situation, als ob sich im Falle, dass dies tatsächlich zutreffen würde, Land- und Ressourcenraub dadurch in einen rechtlich und moralisch korrekten Akt umkehren würden. Von 1936–1939 gab es zahlreiche Aufstände und Massenstreiks. Die Aufstände wurden von der britischen Mandatsmacht brutal niedergeschlagen. Das Argument, man hätte keinen, mit dem man einen Frieden verhandeln könne – und damit Rechte anzuerkennen –, ist eine Farce, die dazu dient, weiter Land zu beschlagnahmen und die palästinensische Bevölkerung zu verdrängen. Die PLO hatte schon vor Dekaden in ihrer Satzung das Ziel eines binationalen Staates. Dies wurde konsequent ignoriert, die PLO wurde zur Terrororganisation erklärt und somit konnte man sie auf der politischen Ebene ignorieren und militärisch bekämpfen. Manuela Kunkel, Stuttgart
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