brief des tages:
Klimaschutz und Menschenwürde
„Gegen Ausbeuten“, taz vom 13. 6. 20
Angela Merkel unterstützt den „Green Deal“ von Frau von der Leyen. Das ist gut so. Doch weshalb unterstützt sie nicht genauso klar und öffentlich die Forderungen nach einer menschenrechtlich aufgestellten (globalen) Wirtschaft? Der Kampf gegen den Klimawandel und der Kampf für menschenwürdige Arbeitsbedingungen müssen Hand in Hand gehen. Was nützt es einer Arbeiterin in Bulgarien, wenn sie trotz sinkender globaler Emissionen ums tägliche Überleben kämpfen muss und Überstunden bis zum Umfallen macht? Ein Lieferkettengesetz zur menschenrechtlichen Verantwortung von Unternehmen ist überfällig. Die Minister Heil und Müller setzen sich dafür ein – offensichtlich gegen den Willen des Bundeskanzleramtes und des Wirtschaftsministers Altmaier.Warum? Weil das Bundesministerium für Wirtschaft die Interessen der Industrie wichtiger nimmt als die Befolgung internationaler Menschenrechsnormen in ihrer Geschäftstätigkeit? Nach meiner Auffassung betrifft Wirtschaftskriminalität auch bewusste Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten.
Dietrich Weinbrenner, Witten
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen