: 16,3 Millionen Dollar gegen die Verwüstung
UN-KONFERENZ USA, Japan und Kanada verhindern ein klares Signal im Kampf gegen Trockenzonen
BUENOS AIRES taz | Die neunte Konferenz der Vereinten Nationen gegen Wüstenbildung (UNCCD) ist nur knapp gescheitert. Erst weit nach dem offiziellen Tagungsende einigten sich die Teilnehmer am Samstag in Buenos Aires auf eine Anhebung der finanziellen Ausstattung. Zukünftig sollen die Mitglieder 16,3 Millionen Dollar bereitstellen. Das sind lediglich 4,3 Prozent mehr als bisher.
Nach dem Willen von UNCCD-Exekutivsekretär Luc Gnacadja hätten die Mitgliedsländer den Finanzetat um 15 Prozent erhöhen sollen. Aber die reichen Geberländer aus dem Norden knauserten, allen voran Japan, Kanada und die USA. Sie wollten gar keine Anhebung. Zu der zweiwöchigen Konferenz waren rund 2.000 Teilnehmer aus den 192 Mitgliedsländern angereist. Die UNCCD ist das weltweit einzige internationale Abkommen, das auf den Schutz und Erhalt des Bodens und seiner Fruchtbarkeit abzielt. Nach den Zahlen der UNCCD gelten 40 Prozent der Landoberfläche als Trockenzonen. Für die kommenden Jahre wird mit einer Ausbreitung um 11 Prozent gerechnet.
Gnacadja warnte davor, die Hände in den Schoß zu legen. „Anders als bei der Finanz- und Wirtschaftskrise wird uns kein auch noch so großes staatliches Hilfsprogramm retten, wenn die Umwelt erst einmal ruiniert ist.“ Um die Weltbevölkerung zu ernähren, muss die Nahrungsmittelproduktion bis 2050 verdoppelt werden. „Wenn wir dazu die Böden nicht schonender und besser behandeln und nutzen, wird das nicht gelingen.“ Stattdessen würden sich die Trockenzonen und damit die Probleme weiter verbreiten. JÜRGEN VOGT