5 dinge, die wir diese woche gelernt haben
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1 Die Corona-App ist leider langweilig

Monatelang wurde die App der Bundesregierung herbeigesehnt, jetzt gibt es sie endlich, man installiert sie sich auf dem Handy (vorausgesetzt, es ist neu genug), und dann passiert – genau, nichts. Die App ist einfach da, zieht Strom, und schweigt. Klar, was soll auch sein, wäre ja schlimm, sie würde direkt Alarm schlagen. Aber ein bisschen gute Laune verbreiten könnte sie doch, wenn man sie schon hat. Mal einen Smiley schicken. Oder eine Nachricht: Voll gut, Sie sind noch gesund!

2 Lachs geht gar nicht

Apropos Corona: Seit es in Peking wieder vermehrt Infizierte gibt und die Angst vor einer zweiten Welle umgeht, ist Lachs schwer in Verruf geraten. Die Behörden wollen das Virus bis auf ein Schneidebrett in einem Pekinger Großmarkt zurückverfolgt haben, auf dem importierter Fisch filetiert wurde. Prompt brach die Nachfrage nach norwegischem Lachs ein, ebenso wie die Aktienkurse der Züchter. Das hat auch sein Gutes, zumindest für die Fische: Die Zucht soll der Tierart bekanntlich ganz schlecht bekommen.

3 Das Virus wurschtelt sich so durch

In China der Lachs, bei uns das Schwein: Nach einem größeren Coronaausbruch hat der Schlachtkonzern Tönnies die Produktion in seinem Stammwerk bei Gütersloh gestoppt. Man könnte meinen, Fleisch habe es in sich: Erst Mitte Mai hatte sich das Virus in einem Werk von Westfleisch ausgebreitet. Dass sich der Erreger ausgerechnet zwischen toten Tierleibern so wohlfühlt, liegt aber wohl doch eher an den Arbeitsbedingungen in den Schlachthöfen, die häufig unter aller Sau sind.

4 Mensch sucht Tier

Manche Tiere finden durch die Coronakrise gar ein neues Zuhause. Tierheime berichten von einer gestiegenen Nachfrage. Sie hätten kaum noch Katzen zu vermitteln, heißt es etwa vom Tierschutzverein in Leipzig. Zweibeiner trösten sich in schwierigen Zeiten mit Vierbeinern. Kann man nur hoffen, dass sie die neuen Mitbewohner auch nach der Krise noch mögen.

5 Geistermeister ist noch langweiliger

Um Ansteckungen mit dem Coronavirus zu verhindern, bleiben Großveranstaltungen bis Ende Oktober weitgehend verboten, haben Bund und Länder gerade beschlossen. Auch Fußballspiele müssen also weiter ohne Fans auskommen. Am Dienstag sicherte sich Bayern München erneut den Meistertitel, zum achten Mal hintereinander. Damit ist die Bundesliga fast so langweilig wie die Corona-App. Die Frauen machen es nicht besser: Auch die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben schon wieder die Meisterschaft gewonnen.

Antje Lang-Lendorff