brief des tages:
„In Kirchen hat der Staat nichts zu suchen.“
„Viele Debatten erlebt“, taz vom 2. 6. 20
Während der Corona-Pandemie haben sich alle Kirchenfürsten die Türen vor der Nase von der Staatsgewalt zuschlagen lassen.
Einerseits ist das ein Schlag ins Gesicht unserer freien, demokratischen Grundordnung, andererseits haben Kirchenobere aller Konfessionen in Deutschland das zugelassen, obwohl bei uns der Grundsatz der strikten Trennung von Kirche und Staat gelten sollte!
Meines Erachtens haben es Verantwortliche aller Konfessionen versäumt, an der Krisenbewältigung mitzugestalten, zum Beispiel durch eine eigenständige, von wirtschaftlichen und politischen Interessen unabhängige Risikoprüfung hinsichtlich Convid19.
Darüber hinaus hätte man mit den regionalen, staatlichen Verwaltungsbehörden abgestimmte Verhaltensmaßnahmen und -regeln für kirchliche Handlungen und Einrichtungen erlassen können. Dieses sichtbare In-Erscheinung-Treten der Kirchen in dieser besonderen Situation hätte ihnen Zuspruch, Glaubensmut, Lebenssicherheit und Zulauf vieler Menschen ermöglicht. Kirchenfürsten scheinen nicht in der Lage, ihr (Kirchen-)Schiffchen sicher durch Krisen zu manövrieren. Peter Neumann, Bad Gandersheim
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