Schließung auf leisen Sohlen

Dem Kulturzentrum „Paradox“ droht das Aus: Den derzeitigen MieterInnen fehlt das Geld, kommerzielle Nutzung ist aber nur erlaubt, wenn sie leise daherkommt

Bremen taz ■ Das linke Veranstaltungszentrum „paradox“ steckt in finanziellen Schwierigkeiten. „Die Schließung steht auf der Tagesordnung“, sagt Christoph Spehr vom Trägerverein des sozio-kulturellen Zentrums: „Das kann ganz schnell gehen.“

Rund 1.500 Euro Miete müssen pro Monat für das Haus in der Bernhardstraße aufgebracht werden, nur rund die Hälfte davon kommt von den ständigen MieterInnen. Neben der Redaktion der Zeitschrift für Internationalismus „alaska“ sind das vor allem die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen, die Rosa-Luxemburg-Stiftung oder die VeranstalterInnen regelmäßiger Yoga- oder Tango-Abende.

Der Rest der Einnahmen kam früher aus der kommerziellen Vermietung des Saales im Erdgeschoss. Doch genau diese Einnahmequelle ist weitgehend versperrt, seit ein Nachbar sich beim Bauressort über die Lärmbelästigung beschwerte. Seither gibt es eine stillschweigende Duldung der Behörde – für Veranstaltungen, die wenig Lärm verursachen, wie etwa das Kulturdinner der Flüchtlingskarawane. Laute Musik nach 22 Uhr ist aber verboten.

Doch an leisen NutzerInnen fehlt es dem paradox. Hinzu kommt, dass Vermieter Thomas Settje, Betreiber des Cinema am Ostertorsteinweg, selbst in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Für kommendes Jahr ist zwar eine weitere Flüchtlingsinitiative als neue Mieterin in Sicht, „Doch das wird das Problem nicht lösen“, so Spehr. mnz