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  • 27.5.2020

Was fehlt...

... die Windeln

Gesichtsmasken gibt es in China mittlerweile genug – doch nun droht ein Engpass an anderer Stelle: nämlich bei Windeln, Damenbinden und Feuchttüchern. Für deren Herstellung ist mit Zellstoff der gleiche Rohstoff nötig wie für die Produktion des begehrten Mund-Nase-Schutzes. Zellstoff geht aber seit Monaten an die mittlerweile 69.000 Betriebe in China, die Gesichtsmasken für die ganze Welt herstellen. Deshalb droht den Chinesen nun ein Windel-Notstand. Normalerweise kostet das Rohmaterial für Windeln rund 13.000 Yuan (1.660) Euro pro Tonne. Mittlerweile werden bis zu 60.000 Yuan (7.600 Euro) verlangt, sagt Lin Yanting, stellvertretender Leiter eines Windelherstellers. „Für eine Windel brauche ich mehr Zellstoff als für eine Maske – Profit mache ich nur, wenn ich Masken herstelle.“ Die Windelproduktion wurde halbiert, die Zahl der verschiedenen Windeln reduziert – und der Preis um 20 Prozent erhöht, sagt Manager Huang eines Windelherstellers. Einige Kunden kauften noch, mehr jedoch bestellten gar nichts. „Klar, wir können auch Schutzkleidung herstellen, aber ich hoffe wirklich, dass diese Pandemie bald vorbei sein wird. Am Ende gibt es unsere eigentlichen Produkte gar nicht mehr.“ (afp)