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Gewinneinbruch bei Siemens

Auch ohne Handysparte hat der Konzern Probleme. Weiterer Stellenabbau möglich

MÜNCHEN dpa/taz ■ Nach einem unerwartet heftigen Gewinneinbruch beim Elektrokonzern Siemens hat Vorstandschef Klaus Kleinfeld gestern in München erneut harte Sanierungsmaßnahmen angekündigt. Bei der gestrigen Vorlage der Zwischenbilanz schloss er einen weiteren Stellenabbau bei den Problemsparten des Konzerns nicht aus. Einschließlich der Handy-Verluste brach der Gewinn von 815 auf 389 Millionen Euro ein.

Für Überraschung sorgte, dass das Betriebsergebnis auch nicht durch den Verkauf der verlustreichen Handysparte an den taiwanesischen Konzern BenQ geschönt werden konnte. Im dritten Quartal sorgten sie noch einmal für ein Minus von 236 Millionen Euro. Besonders die Verluste in der Kommunikationssparte Com, beim IT-Dienstleister SBS und im Logistikbereich L & A seien enttäuschend, sagte Kleinfeld. „Sie können sicher sein, dass wir nicht zurückschrecken werden, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen“, kündigte der neue Siemens-Chef an. Allen enttäuschenden Meldungen zum Trotz hob Kleinfeld dagegen das starke Umsatzwachstum um 7 Prozent auf 18,75 Milliarden Euro hervor. Der Auftragseingang habe sogar um 9 Prozent zugelegt. „Das zeigt, dass wir an Fahrt zugenommen haben“, gab sich Kleinfeld optimistisch.

Die Börse blieb aber skeptisch. Sie reagierte auf die Zahlen mit einem deutlichen Kurseinbruch. Die Aktie sank bis zum Mittag um 3 Prozent und war damit einer der größten Verlierer im DAX. SG

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