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leserInnenbriefe

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Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Es hilft nur Streik

„Heime als Corona-Profiteure“,

taz bremen vom 25. 5. 20

Ich glaube wirklich, es hilft auf Dauer nur eins: Streik, ganz lauter Protest. So bald wie möglich organisieren und in einen Streik treten, auch wenn das für die Heimbewohner natürlich eine noch stärkere Zumutung ist. Aber um langfristig erträgliche Zustände herzustellen (für Pflegende wie Bewohner), braucht man nicht auf die Einsicht der Corona­manager zu hoffen. Hier wird bei warmen Worten Schluss sein. Annette Thomas, taz.de

Die Spitze des Eisbergs

„Heime als Corona-Profiteure“,

taz bremen vom 25. 5. 20

Vielen Dank für den Beitrag. Er spricht mir aus der Seele, pflege ich doch meine Frau nach einer schweren Gehirnblutung seit elf Jahren. Der neutrale Ton berührt leider nur die Spitze des Eisbergs an Fehlern im Pflegesystem, mit dem ich seit elf Jahren kämpfe.

Auch die Pflegerinnen, die meine Frau täglich versorgen, können unendlich viele Geschichten erzählen, die sich auch schon vor Jahren in Heimen und Pflegeeinrichtungen ereignet haben, nicht nur jetzt in der Corona-krise. Sie wurden bislang immer geleugnet oder totgeschwiegen. Didi Lamken, Bremen

Bitte keine Afrika-Klischees

„Die Dominanz der Unterdrückung“,

taz bremen vom 26. 5. 20

Es wäre gut gewesen, wenn sich Jan Zier nicht nur auf einen einzelnen Wissenschaftler berufen hätte, um diesen Artikel über den großen Kontinent Afrika der 56 Länder zu schreiben. Welche sind die vielen Staaten, die auf die Ausbreitung des Coronavirus mit Repression reagiert haben? Angesichts der in vielen Ländern im Vergleich zum reichen Deutschland durchaus verbesserungswürdigen Gesundheitsversorgung ist es das Gebot der Stunde, dass Regierungen mit einer gewissen Härte reagieren müssen. Dass Herr Schlichte als „Afrikanist“ behauptet, es gebe eine Verbindung zwischen schlechtem Gesundheitssystem und Repression bei Coronamaßnahmen, halte ich für absurd und unwissenschaftlich. Eine solche Aussage bedient außerdem das übliche Erklärungsmuster, dass die meisten Staaten in Afrika von Diktatoren regiert werden.

Angesichts der Coronapandemie, die ein relativ neues Virus hervorgebracht hat, musste schnell und möglichst strikt gehandelt werden. Grenzen und Flughäfen wurden geschlossen und die Bewegungsfreiheit des öffentlichen Lebens eingeschränkt. Ich beanspruche nicht, genügend Informationen über alle 56 Länder Afrikas zu haben, ich kenne aber einige Länder Ostafrikas auch in der gegenwärtigen Situation gut genug, um behaupten zu können, dass diese Ländern die Pandemie nur deshalb so gut im Griff haben, weil die Bewegungsbeschränkungen mit Hilfe der Polizei kontrolliert wurden und noch werden.

Was die Ernährungssituation und finanzielle Situation der ärmeren Teile der Weltgesellschaften anbetrifft, sind die reichen Länder in Europa einmal mehr aufgefordert Solidarität zu praktizieren. Derzeit sind einerseits Lebensmittel im Überfluss vorhanden und werden zum Teil vernichtet und andererseits haben Millionen Menschen nur eine Mahlzeit am Tag oder sterben den Hungertod. Insofern reicht es nicht zu jammern und ein Katastrophen-Szenario zu beschreiben, sondern es kommt jetzt darauf an Konzepte, Programme und Strategien mit viel Fantasie und Kreativität und dem Schwerpunkt auf Solidarität zu entwickeln. Hilmar Froelich, Oldenburg

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