piwik no script img

leserInnenbriefe

taz bremen Pieperstr. 728195 Bremen briefe@taz-bremen.de www.taz.de

Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Keine Dauerlösung

„Umzug der Unsichtbaren“

taz Bremen vom 7. 5. 20

Die Unterbringung in Massenunterkünften und Mehrbettzimmer fördert derzeit die Pandemie. Deshalb sollte man die Wohnungslosen dort besser bleiben lassen oder in Einzelzimmern, z.B. in Hotels, unterbringen. Die Zeit könnte man nutzen, mit all den wohnungslosen Menschen aus Osteuropa Perspektiven auszuloten, ob sie hier wieder in Arbeit und Wohnung kommen können oder Rückkehrhilfen wie Fahrkarten zu bieten, wie es schon in Hamburg geschieht. Eine Dauerlösung kann es nicht sein, wenn 50 % der Wohnungslosen aus Osteuropa hier campieren. Das Problem ist seit Jahren bekannt und auch R2G tut hier viel zu wenig. Ein paar Wohnungen aus dem Housing-First-Programm lösen das Problem zwar für einige, irgendwann, aber nicht für alle.

Gast, taz.de

Kein Umdenken

„Rassistische Kontinuität“

taz Bremen vom 2. 5. 20

Wie in vielen Bereichen der Gesellschaft ist auch bei den Ärzten institutioneller Rassismus fest verankert. So hat die Bremer Ärztekammer, gestützt auf verharmlosende Expertise der Ethikkommission, der von Ärzten des Beweissicherungsdienstes durchgeführten Brechmittelfolter über Jahre tatenlos zugesehen. Sie hat nach der Ermordung von Laye Alama Condé durch eines ihrer Mitglieder bis heute jegliche Aufarbeitung der Vorgänge abgelehnt und sich geweigert, ärztliches Standesrecht anzuwenden.

Dass Rassismus sich besonders gegenüber den Schwächsten gnadenlos austobt, habe ich als Hausarzt eines 14-jährigen Schwarzen erleben müssen, der, als er zu mir kam, bereits ein dutzend Mal mit Zwangserbrechen gequält worden war. Auch dieser 1998 und 2005 öffentlich gemachte skandalöse Fall hat damals weder beim Senat noch bei der ärztlichen Selbstverwaltung zum Umdenken geführt. Insofern wundert es mich nicht, dass der Rassismus vor allem im Umgang mit jugendlichen Flüchtlingen weitergeht.

Joachim Streicher, Bremen

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen