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Archiv-Artikel

Marionetten der Agrarindustrie

betr.: „Kartoffelkrimi: Linda vor Gericht“, taz vom 29. 7. 05

Wenn man sich ein wenig mit der Problematik der Gentechnik auseinander setzt, bleibt kein Zweifel, dass Bauern, Staat/Politik und Verbraucher zu Marionetten der Agrarindustrie werden.

Ganz abgesehen von eventuellen Gefahren für Mensch und Umwelt durch den Einsatz von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen besteht auch eine weitere nicht wegzudiskutierende Gefahr. Der Bauer nämlich, der gentechnisch abgestimmtes Saatgut und Saatenschutz von einem der wenigen (Gen-)Saatkonzerne kauft, begibt sich in kurzer Zeit in eine absolute Abhängigkeit. Ihm kann kein Gericht mehr helfen, wenn auf dem durch entsprechende Saatschutzmittel (= Unkrautvernichter) belasteten Acker nur noch die Saaten mit dem passenden und patentierten Konzern-Gen aufgehen können.

Das Beispiel „Linda“ zeigt deutlich, dass es den Firmen nur um Geld geht. Wäre die Nachfolgesorte wirklich besser, bräuchte man die Vorgängerin ja wohl kaum gerichtlich vom Markt zu nehmen.

RENÉ HOFERICHTER, Birkenfeld

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