: Langeweile Angelweile
Niedersachsen machen Sachen: Krisenfischen
Eine Lockerungsorgie der besonderen Art erfasste gestern das flache Land Niedersachsen: „Angeln ist in der Corona-Krise erlaubt“, meldete die Fischstäbchenagentur dpa aus Braunschweig. Das dort ansässige Verwaltungsgericht hat in einer Eilentscheidung beschlossen, dass Angeln in Vereinsgewässern nicht unter die Corona-Verordnungen zu Sportstätten und Freizeiteinrichtungen fällt. Hurra! „Petri Dingens!“, möchte man da ausrufen. Obwohl! Wir leben ja momentan in extrem langweiligen Zeiten: Homeoffice, Heimtunnel, Hausarrest – langweiliger geht’s nimmer. Und da wird ausgerechnet das Angeln erlaubt?! Der langweiligste Sport der Welt?! Gibt es nicht tausendmal spannendere Dinge zu tun als Sportfischen? Zum Beispiel Sportficken! Aber so sind sie, die Niedersachsen. Man bietet ihnen einen Zipfel Freiheit, und sie suchen sich pfeilgerade das Unspannendste heraus. Ist Angelweile nicht die zweite Bedeutung von Langeweile? Und wir dachten immer, die Lieblingssportart der Niedersachsen wäre „Gülle ausbringen“. Aber wahrscheinlich ist Angeln sowieso nur eine Ausrede für Korntrinken aus Gummistiefeln in freier Natur. Was man eben so treibt in einem Land, das nicht mal ein Synonym sein eigen nennt. Oder ist sein zweiter Name Angelland?
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