: Kein Element an sich
Auch abseits des Festivals „Tanz im August“ zieht es zahlreiche internationale Tänzer um diese Zeit auf die Bühnen der Stadt. Immerhin herrscht gerade reichlich Aufmerksamkeit um den zeitgenössischen Tanz. Der Japaner Hironori Sugata, ehemaliges Mitglied der Kompagnie cie. toula limnaios, verbindet diesen Moment mit einem anderen populären Gegenstand, und zwar dem japanischen Anime, der schon seit mehreren Jahrzehnten Kinder aus der ganzen Welt vor den Fernsehern fesselt. In Begleitung der Musikerin Hoshiko Yamane, die sowohl die akustische als auch die elektrische Violine beherrscht, wird Sugata heute Mittag auf der Halle Tanzbühne die Premiere seines Solos „Mazaru-Mae“ feiern, das von Figuren japanischer TV-Animationen inspiriert ist. Die Animationshelden handeln vorrangig im Kollektiv, auch wenn jeder einzelne individuelle Stärken für sich hat. Die Gruppenmitglieder ergänzen einander als abhängige Elemente, sodass man immer von der Beziehung zur Gruppe, nie aber vom Charakter des Elements an sich erfährt. Dieser Beziehung zwischen Individuum und Gemeinschaft widmet sich die Solo-Performance „Mazaru-Mae“, die bis Donnerstag auf der Halle Tanzbühne zu sehen ist. FAY
■ „Mazaru-Mae“ von Hironori Sugata & Hoshiko Yamane: Halle Tanzbühne Berlin, Eberswalder Str. 10–11. Dienstag bis Donnerstag, 12 und 16 Uhr.
15/10 Euro