: Chef will Stiften ans Lehrgeld
BERLIN afp ■ Die Wirtschaft will die Löhne ihrer Lehrlinge drastisch kürzen. „Eine Ausbildungsvergütung von bis zu 800 Euro ist für viele Betriebe einfach zu hoch. Mein Vorschlag ist, eine bundesweite Basisvergütung von 270 Euro einzuführen“, sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Ludwig Georg Braun, der Welt. Braun sagte, so könnten zusätzliche Ausbildungsplätze vor allem in kleineren Betrieben geschaffen werden. Zugleich forderte Braun flexiblere Arbeitszeiten für Jugendliche. „Die Arbeitszeiten müssen den Bedürfnissen der Branchen besser angepasst werden.“ Es mache keinen Sinn, dass eine 17-jährige Restaurantfachfrau um 22 Uhr gehen müsse, „wenn noch alle Tische besetzt sind“, sagte der DIHK-Präsident. Das Sozialministerium kritisierte die Forderung: Ein Sprecher wies darauf hin, eine Kürzung der Ausbildungsvergütungen würde den Sozialsystemen mehr als 2 Milliarden Euro Einnahmen entziehen. Allein der Rentenversicherung würden dann pro Jahr 1,3 Milliarden Euro an Beiträgen fehlen. Derzeit erhalten Auszubildende im Schnitt 580 Euro pro Monat. Offen für die Forderung nach einer Kürzung der Lehrlingsgehälter zeigte sich die FDP.