das wetter: Hollywood Boulevard
Sein erster Spielfilm habe den Titel „Das Gold der Sierra Mädel“ gehabt, erzählte Hans-Rainer Mielczarek. Der Klempnermeister ließ die Muffe zwischen den Verbindungsrohren einrasten, während sein Auszubildender mit offenem Mund den Storys aus Hollywood lauschte. Offenbar kannte Mielczarek dort Gott und die Welt. Einmal sei er, der im Business nur „Ätsch Ar“ genannt werde, auf der Gartenparty eines Filmmoguls mit Tom Cruise zusammengestoßen und in den Pool gefallen. Cruise habe ihn mit einer Hand aus dem Wasser gezogen und gleich für seinen neuen Blockbuster verpflichtet: „Tage des Donnerlittchens“. Zuvor hätte er in der Wüste mit Nicole Kidman als Mädel „den Sierra-Streifen in den Kasten gebracht“, wie Mielczarek in der Sprache des erfahrenen Fachmanns beiläufig berichtete. Der rotwangige Auszubildende staunte nicht schlecht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen