piwik no script img

specht der woche„Die Kirche macht den Menschen Mut“

Zeichnung: Christian Specht

Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträch­tigung ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträch­tigung im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz, und wenn er möchte, zeichnet er uns den „Specht der Woche“

Das ist eine Kirche. Aber die Tür ist zu – und keiner kommt rein. So ist das gerade und so wird es auch an Ostern sein. Ich verstehe das, aber ich finde es schade. Ich gehe gerne in die Kirche, zum Beispiel bei mir um die Ecke, in Berlin-Neukölln, da gibt es eine Kirche, wo man immer vorne beim Eingang Kaffee trinken kann. Da stehen Tische, nicht nur sonntags, auch mal am Wochentag, und da kann man manchmal sogar frühstücken. Meine Nachbarin geht da auch gerne hin.

Ich würde mir wünschen, dass die Kirchen bald wieder aufmachen. Also wenn der Tag kommt, wo sie entscheiden, dass alle Sachen nach und nach wieder aufmachen, dass dann die Kirchen auch schon mal langsam wieder aufmachen. Denn die Kirche macht den Menschen Mut. Es reicht ja auch erst mal, ein paar wenige Leute reinzulassen, mit ganz viel Abstand – nicht gleich wieder alle auf einmal am Sonntag.

Jetzt zu Ostern macht die Kirche aber erst mal Gottesdienst übers Fernsehen und übers Internet. Das finde ich okay und das werde ich mir auch anschauen. Aber da bekommt man eben leider keinen Kaffee.

Protokoll: pwe

Unter taz.de/specht können Sie die Bilder von Christian Specht aus den letzten Wochen anschauen und auch seinen Podcast anhören. Zusätzlich gibt es jetzt auch Spechts Corona-Tagebuch, das Sie dort aufrufen können

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen