: Politischer Film gerettet
In Osnabrück darf gefeiert werden: Das Unabhängige Filmfest macht auch ohne staatliche Filmförderung weiter
Das Unabhängige Filmfest Osnabrück ist vorerst gerettet. Es finde vom 5. bis 9. Oktober dieses Jahres statt, wie gestern der Geschäftsführer des Filmfests, Holger Tepe, mitteilte. Es sei gelungen, Geldgeber wie den Katholischen Fonds oder die niedersächsische Lottostiftung zu finden. Im vergangenen Jahr hatte die niedersächsisch-bremische Mediengesellschaft nordmedia die Förderung für 2005 in Höhe von 40.000 Euro endgültig gestrichen (die taz berichtete). Tepe und seine Kollegin Birgit Müller mussten sich daraufhin arbeitslos melden.
Das Unabhängige Filmfest Osnabrück versteht sich als Festival für den „gesellschaftlich engagierten Film“. So war beim letzten Mal Karl-Heinz Dellwo zu Gast, um die schwedische Dokumentation „Stockholm 75 – The Story of A Former RAF Terrorist“ vorzustellen. Der Film handelt von der Besetzung der deutschen Botschaft in Stockholm, einer der Besetzer war Dellwo. Der Film ist aus seiner Perspektive erzählt.
Die politische Ausrichtung des Filmfests, vermutet Geschäftsführer Tepe, sei „vielleicht auch das, was der CDU-Regierung und der nordmedia nicht so gefällt.“ Jetzt geht es trotzdem weiter. Der gerade auch bei den französischen Filmschulen sehr beliebte Kurzfilmwettbewerb ist wieder da, ebenso die Schüler-Kinoreihe über „Kinderrechte“. Und der europäische Ost-West-Dialog wird fortgesetzt: „Da“, verrät Holger Tepe, „gibt es gerade aus Osteuropa brillante Filme.“ taz