Experten des gewitzten Fuchses

Internationale Reinhart-Gesellschaft. In Münster treffen sich Fabeltier-Wissenschaftler aus der ganzen Welt

Die Figur des schlauen Fuchses habe es bereits im vierten Jahrhundert gegeben. Das sagt Amand Berteloot vom Institut für Niederländische Philologie in Münster. Dort trifft sich noch bis Freitag die Internationale Reinhart-Gesellschaft zu ihrem 16. Kolloquium. Sie wurde bereits vor 30 Jahren gegründet. Alle zwei Jahre befassen sich seitdem Literaturwissenschaftler mit der Figur des gewitzten Fuchses. In diesem Jahr diskutieren die Experten die „Consortia Vulpis - Kulturen der Lüge“. Im Zentrum stehen die europäischen Schrifttümer, insbesondere die französische Literatur.

Aber auch afrikanische oder asiatische Ausformungen sind gefragt, wie auch die indianische Tradition. Zum Selbstverständnis der Gesellschaft gehört nicht nur der Fächer übergreifende Ansatz, sondern auch eine möglichst breite Internationalität. Zur Tagung werden deshalb rund 100 Teilnehmer aus Asien, den Vereinigten Staaten von Amerika und Europa erwartet. Der derzeitige Vorsitzende der Gesellschaft, Noboru Harano, lehrt an der Universität von Hiroshima auf dem Gebiet der Romanistik.

Um die Fabeltiere Fuchs und Wolf rankt sich parallel eine Ausstellung in der Universität. „Fabelhafte Ausstellung um Reineke, Isegrim & Co“ präsentiert noch bis zum 2. September historische Bücher mit ihren zahlreichen Illustrationen. Gezeigt wird auch die wertvolle mittelalterliche Dycksche Handschrift mit dem in niederländischer Sprache verfassten Tierepos „Van den vos Reynaerde“. PEL

Infos: 0251-8322232