MEDIENTICKER

Hans-Jörg Vetter (57), der öffentlichkeitsscheue neue Vorstandschef der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), hat für seine selbstherrliche Medienpolitik (taz von gestern) von Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) eine Watsche bekommen. Für die Landesregierung sei die Pressefreiheit von „entscheidender Bedeutung“, sagte ein Oettinger-Sprecher der Stuttgarter Zeitung. Vetter hatte am vergangenen Donnerstag nach dem Beschluss eines Sparplans für die LBBW nur ausgesuchte JournalistInnen zu einem Pressegespräch empfangen und alle elektronischen Medien – darunter ARD und ZDF – sowie die Nachrichtenagenturen AP und ddp explizit ausgeladen. Für Oettinger als Vorsitzenden der LBBW-Trägerversammlung sei es „von zentraler Bedeutung, dass die Landesbank mit Vertretern der Medien ebenfalls offen und partnerschaftlich zusammenarbeitet“. Dazu gehöre, dass grundsätzlich allen Medienvertretern gleichermaßen Zugang zu Pressekonferenzen gewährt werde. (taz)

Konstantin Neven DuMont (39), Vorstand der Mediengruppe M. DuMont Schauberg (u. a. Berliner Zeitung, Frankfurter Rundschau), setzt auf bezahlte Inhalte im Internet. Mit digitaler Werbung allein sei Qualitätsjournalismus nicht zu finanzieren, sagte er. Voraussetzung seien aber einfachere Bezahlsysteme, die voraussichtlich 2010 zum Einsatz kommen könnten. Damit könnte etwa der Vorspann eines Artikels kostenlos im Netz abrufbar sein, für den gesamten Text würde dem Leser hingegen ein geringer Betrag über die Telefonrechnung abgebucht. (dpa)