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: Trostlos trotz Trüffeln

Foto: Archiv

Vor rund einem Jahr testete ich an dieser Stelle Trüffelchips. Es gab sie bei einem kleinen italienischen Feinkostladen, 40 Gramm kosteten 2,40 Euro, die Packung war mit Goldfolie verkleidet und jeder Chip war wie ein handgeschnitztes Versprechen auf eine Zukunft, in der doch noch alles gut werden kann.

Vor einiger Zeit entdeckte ich eine ähnliche Kombination: „Kettle Chips Truffled Cheese“ mit dem besonderen Zusatz „… and a Splash of English Sparkling Wine“. Aufregend! Es gab sie beim Supermarkt, 135 Gramm kosteten nur 1,99 Euro und schon da ich hätte es wissen müssen.

Diese Chips schmecken wie der verblasste Geist einer besseren Vergangenheit. Sehr britisch also. Und sie schmecken wie jede 1-Euro-Packung „Salt+Vinegar“-Chips. Aber okay – „English Sparkling Wine“, auch da hätte ich es wissen müssen. Was soll schon reifen auf dem „Norfolk-based Winbirri Vineyard“? Irgendwo erahnt man im Abgang dann eine leichte Trüffelnote und isst weiter. Aber man isst ja bei Chips sowieso immer weiter, egal welche Sorte. Michael Brake