: Sieg für die Gold-Roten
Das Gebet der Wahrheit zum Super Bowl LIV
O Herr im Himmel, barmherziger und guter Gott, nimm dieses einzige und einzigartige und nie wiederkehrende Gebet der Ungläubigen von der Wahrheit und segne die Nacht, diese Nacht des Finales, des 54. Super Bowls, auf dass es ein Fest mit Hail Mary wird, in dem Moment kurz vor Schluss, wenn Dein auserwählter Sohn Jimmy Garoppolo, der Quarterback der großen 49ers, des Legenden umwehten Teams aus San Francisco, das in seinen roten Jerseys und goldenen Hosen dem Druck der jungen Wilden um Pat Mahomes und seinen Kansas City Chiefs lange standhielt, nun aber mit fünf Punkten zurückliegt am Ende des vierten Quarters und nur noch vier Sekunden für den Spielzug hat, den allerletzten, und bereits an der 40-Yards-Linie im Territorium der Chiefs steht, wenn also Jimmy G „Ready!“ ruft und ihm das braune Ei zufliegt und er einen Hail Mary, o heilige Mutter Gottes, weit, weit in die Endzone wirft und ein Passempfänger tatsächlich den Ball zum Touchdown schützend an sich reißen wird wie den Leib des Erlösers und die 49ers den Super Bowl gewonnen, dann, o Gott, danken wir Dir inbrünstig zum ersten und letzten Mal im Leben. Amen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
