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Die Berlinale hat das Wettbe­werbs­pro­gramm der 70. Ausgabe des Filmfestivals bekannt gegeben. Am Mittwoch präsentierte der neue künstlerische Leiter Carlo Chatrian im Haus der Bundespressekonferenz die 18 Filme, die um den Goldenen Bären konkurrieren werden. „Die Wettbewerbsfilme erzählen kleine oder weltbewegende, individuelle oder kollektive Geschichten, die Bestand haben und ihre Wirkung im Zusammenspiel mit dem Publikum entfalten. Wenn die eher dunklen Farben überwiegen, mag das daran liegen, dass die von uns ausgewählten Filme eher illusionslos auf die Gegenwart blicken – nicht weil sie Schrecken verbreiten, sondern weil sie uns die Augen öffnen wollen“, so Chatrian. Mit Burhan Qurbani und Christian Petzold sind zwei prominente deutsche Regisseure vertreten. Qurbani stellt auf der Berlinale seine Literaturadaption „Berlin Alexanderplatz“ vor, wobei er die Handlung von Alfred Döblins 1929 erschienenem Roman in die Gegenwart verlegt und sein Protagonist Francis, anders als in der Vorlage, Migrationshintergrund hat. Der portugiesischguineische Schauspieler Welket Bunguê spielt die Hauptrolle. Christian Petzolds „Undine“ ist ebenfalls ein Berlinfilm, der sich der Stadt als „Mythos“ widmet, wie Chatrian ankündigte. Zudem gibt es im Wettbewerb eine Reihe großer Autorenfilmer, von dem Koreaner Hong Sang-soo über die US-Amerikaner Kelly Reichardt und Abel Ferrara, den Iraner Mohammad Rasoulof und die Britin Sally Potter bis zu dem chinesischma­laysischen Regisseur Tsai Ming-Liang. Ein Drittel der Filme stammt von Regisseurinnen. Die Berlinale läuft vom 20. Fe­bruar bis zum 1. März.

Da behaupte mal noch einer, Heavy Metal sei fies und destruktiv: Die Macher und Fans des Metal-Happenings Wacken setzen sich für Biodiversität in Lateinamerika ein. Geschockt von den Bildern des brennenden brasilianischen Regenwaldes, beschloss das Team des traditionsreichen Festivals vergangenen Dezember, auf seine jährlichen Weihnachtsgrüße per Post zu verzichten, und rief gemeinsam mit dem WWF und dem brasilianischen Instituto Terra eine Spendenaktion für die artenreiche und stark bedrohte Mata-Atlântica-Region an der Ostküste Brasiliens ins Leben – und zwar mit dem Ziel, eine Fläche von der Größe des Wacken-Festivalgeländes aufforsten zu können, das etwa 5 Hektar groß ist. Begonnen haben Thomas Jensen und Holger Hübner, die Gründer des Metal-Spektakels, mit einer Spende von 10.000 Euro. In weniger als einem Monat hatten Fans und PartnerInnen des Festivals das Geld beisammen, um bald schon die ersten 5.000 Bäume pflanzen zu können. Ein schönes Geschenk, das das Festival sich und der Welt da zu seinem 30-jährigen Bestehen macht. Mitspenden kann man unter wacken.click/wwf-spenden.

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