: Fratze bis Warnemünde
Der unglaubliche Beruf des Folkert J. Janssen
„Unsere Aufgabe ist, den Häfen ein menschliches Gesicht zu geben“, erläuterte der scheidende Rostocker Seemannsdiakon Folkert J. Janssen gestern dem evangelischen Pressedienst epd das anspruchsvolle Aufgabengebiet des Hafencamoufleurs, eines eher unbekannten Berufs der christlichen Seefahrt. Der wohl bedeutendste deutsche Hafenverdecker mit dem großadmiralsmäßig hochseetüchtigen Namen (nämlich: Folkert J. Janssen) geht zum Februar in Schifferpension – vermutlich wegen allmählicher Ermüdung der wettergegerbten Gesichtszüge. Immerhin hat der alte Fahrensmann fast 30 Jahre lang dem viertgrößten deutschen Hafen sein Antlitz verliehen. So überzeugend, dass man in Rostock vor lauter Folkert J. Janssen weder Mole noch Kai sah. Statt in die Hafeneinfahrt fuhren die Barkassen in den Janssen-Schlund und machten ihre Trossen an den Ohren fest – eine unglaubliche körperliche Belastung für Folkert J. Janssen. Bei günstiger Witterung nahm sogar das benachbarte Warnemünde die Gesichtsanmutung des Folkert J. Janssen an, erzählt man sich in sämtlichen Seemannskneipen von Rostock bis Wladiwostok. Bis zum Jahr 2030 soll der Ostseehafen jedoch um fast 700 Hektar erweitert werden, und so viel Marina geht auf keine Gesichtshaut mehr.
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