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: Al-Qaida droht London

Al-Sawahiri, zweiter Mann von al-Qaida, schickt Video an al-Dschasira. London verstärkt Polizeipräsenz

BERLIN ap/dpa ■ Vier Wochen nach den tödlichen Anschlägen von London hat Al-Qaida-Vizechef Aiman al-Sawahiri mit weiteren Anschlägen in der Stadt gedroht. In dem bei al-Dschasira ausgestrahlten Video sagte er: „Unsere Botschaft ist klar. Was ihr in New York und Washington gesehen habt, was ihr jetzt im Irak und Afghanistan seht, all das ist nichts im Vergleich zu dem, was ihr als Nächstes erleben werdet.“

Al-Sawahiri erinnerte die USA und Großbritannien daran, dass Bin Laden ihnen im Gegenzug für einen Abzug ihrer Truppen aus muslimischen Ländern eine Waffenruhe angeboten habe. „Am Ende werdet ihr abziehen, aber zuvor wird es noch hunderttausende von Toten geben.“ Al-Sawahiri machte die Außenpolitik des britischen Premierministers für die jüngsten Serien von Anschlägen in London verantwortlich. Indirekt drohte er aber allen westlichen Staaten, die Truppen in muslimischen Ländern stationiert haben. Ob das Band echt ist, war zunächst unklar.

Während erstmals seit dem 7. Juli das gesamte U-Bahn-Netz wieder in Betrieb war, verstärkte die Londoner Polizei gestern ihre Präsenz. Die Terroristen hatten zuvor zweimal einen Donnerstag für ihre Anschläge gewählt. Mehr als 6.000 Polizisten, viele davon bewaffnet, waren nach BBC-Angaben an U-Bahn-Haltestellen und anderen möglicherweise gefährdeten Orten im Einsatz.

Indes hofft Scotland Yard auf die Auslieferung eines in Rom gefassten mutmaßlichen Rucksackbombers. Nach Gerichtsangaben aus Rom soll am 17. August über die Auslieferung des Äthiopiers Hamdi Adus Issac, der am 21. Juli einen Anschlag auf eine U-Bahn geplant haben soll, verhandelt werden.