brief des tages:
Gemeinsamen Weg finden
„Auf der Flucht vor Assads Bomben, taz vom 30.12.19
Europa muss endlich einen gemeinsamen Weg finden, den Krieg in Syrien einzudämmen. Der türkische Präsident Erdoğan geht stramm seinen Weg der Eskalation. Er ist mit radikalislamischen Gruppen in Syrien verbunden und im Kampf direkt gegen noch viel radikalere Kräfte in Idlib, aber auch gegen die Kurden aktiv. US-Präsident Trump hat durch den Abzug der wenigen US-Truppen ein verhängnisvolles Signal gesetzt und es Erdoğan überhaupt erst ermöglicht, eine sogenannte Schutzzone auf syrischem Boden einzurichten – vor allem wieder gegen die Kurden. Putin und Assad bombardieren radikale Gruppen in Idlib, wohl wissend, dass da vor allem Zivilisten umkommen. Die Einzigen, die man gerade aus europäischer Sicht massiv unterstützen muss, sind die Kurden. Frankreichs Präsident Macron hat da völlig recht. Auch wenn sich die Kurden zwangsweise mit dem Assad-Regime einlassen mussten, um Erdoğan Paroli zu bieten, sind sie es, die fähig wären, eine friedliche Pufferzone einzurichten. Das müssen wir Europäer unterstützen und eine UN-Mission einfordern! Wann wacht Europa endlich auf?
Sven Jösting, Hamburg
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen