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Jahresrückblick von Benjamin Moldenhauer

Das Konzert von Voivod, die als Support der Splatterferkeltruppe Gwar im Bremer Modernes formvollendet zeigten, wie man auch als Metal-Band über 50 rundum würdevoll über die Bühne wackeln kann, wenn man nur die Ruhe bewahrt. Also „das Beste“ trifft es nicht so recht. „Beruhigend“ trifft es besser. Gwar vollbrachten Ähnliches, hatten aber auch Masken auf.

Wirkliche Enttäuschungen gab es keine, aber das Konzert von Om kam nah dran, vielleicht weil die Vorfreude enorm war. Om, ein Transzendenz und Epiphanie verheißendes Schlagzeug-Bass-Duo, spielte auf der Bühne des Bremer Towers dann eine Art endloses, im Verhältnis zum Rest viel zu lautes Schlagzeugsolo, das ich mir vor der Tür aber ganz gerne angehört habe.

Die Uraufführung von „Attentat oder frische Blumen für Carl Ludwig“ am Bremer Theater, so etwas habe ich wohl noch nie gesehen. Das erste Mal, dass ich mich während einer Aufführung halblaut mit meinem Sitznachbarn ausgetauscht habe, nicht die feine Art, aber wir konnten es nicht fassen: „Also wenn das heute das politische Theater ist, kann man auch gleich ins Wasser gehen.“

Benjamin Moldenhauer schreibt für die taz Bremen, Testcard und Spiegel online über Bücher, Filme und Musik.

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