: Jahresrückblick von Hajo Schiff
Die KP-Brehmer-Ausstellung in der Kunsthalle. Sonst sind antisuperlativisch die großen Erlebnisse meist die kleinen: Die Staubflusen im Sonnenlicht auf den Interieurs von Hammershoi in der Kunsthallenschau mit Dänischer Malerei des 19. Jahrhunderts und wie bei einer unspektakulären Baumgruppe am Wiesenrand der coole Realismus dieser Nichtigkeit ins zeitlos Surreale kippt.
Sehr persönlich ist die Frustration über die Ausstellungen zum 50. Jubiläum von „1968“ in Hamburg und Berlin, in Aachen und Zürich. Nicht, dass die schlecht waren. Aber dass nun einst sehr Bewegendes gänzlich musealisiert ist und die meisten Ideen dieses so wichtigen Aufbruchs entweder kommerzialisiert oder verpufft sind, macht wehmütig.
Die jahrelang geforderte und nun vor wenigen Tagen beschlossene Erhöhung der zehn Hamburger Arbeitsstipendien für Bildende Kunst auf einen wirklich unterstützenden Betrag von monatlich 1.500 Euro sowie die erstmalige Bereitstellung von Mitteln für Ausstellungshonorare in den anerkannten Off-Räumen durch die Kulturbehörde.
Hajo Schiff ist langjähriger Kunstkritiker der taz in Hamburg.
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