unterm strich:
Der Jazzpianist Wolfgang Dauner ist tot. Der gebürtige Stuttgarter starb am Freitag 85-jährig in seiner Heimatstadt. Der gelernte Maschinenschlosser war Autodidakt, der sich in den Fünfzigern an der Seite von abgetakelten Revuestars wie Marika Rökk seine Leidenschaft erspielte, während er ein Musikstudium ohne Abschluss abbrach. Mit anderen hiesigen Jazzmusikern wie Albert Mangelsdorff nahm er ab Mitte 60er US-Einflüsse auf und spann sie nie zu epigonal weiter. Bald schuf er Musik für Film und Fernsehen (zum Beispiel „Die Sendung mit der Maus“) und war eines der Aushängeschilder des Labels MPS. Mit der Formation United Jazz & Rock Ensemble verknüpfte Dauner gegen Mitte der 70er Jahre Impulse zwischen elektrifiziertem Jazz und zappaeskem Progrock auf Ensemblestärke. Er gründete das unabhängige Jazzlabel Mood mit. Dauner machte sich auch als Synthesizervirtuose einen Namen. Mit seinem Sohn Florian, einem Schlagzeuger, der für die Fantastischen Vier trommelt, hat er mehrere Alben eingespielt. Dauners funky Sound wird auch von HipHopheads goutiert.
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