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brief des tages

Heterogene Lerngruppen

„Anja Karliczek über die Pisa-Studie: „Das hat mich erschreckt“, taz vom 6. 12. 19

Unsere Bundesbildungsministerin hält es für sinnvoll, Kinder in der Schule in homogene Lerngruppen aufzuteilen. Als erfolgreicher Schulberater für heterogenitätsgerechte Unterrichtsentwicklung weiß ich, dass sie einem fundamentalen Denkfehler aufsitzt. Das zeigt ihre Begründung: Es sei für Lehrer*innen „natürlich leichter, in homogenen Lerngruppen Kinder da abzuholen, wo sie stehen“. Lernen ist aber Eigentätigkeit der Kinder, dabei gibt Heterogenität Freiraum für individuelle Entwicklung. Kinder werden nicht „abgeholt“ – das macht sie passiv –, sondern angeregt und gelockt, sich auf den Aufbau von Können einzulassen. Vor allem wird das Adjektiv „natürlich“ von der Ministerin fehlerhaft benutzt. (Wild-)Schweine bekommen einen Wurf Nachwuchs und ziehen ihn auf, Menschen ziehen ihre Kinder in Familien auf, Unternehmen profitieren von einer guten Altersdurchmischung, in der Politik sind gestandene Politiker*innen und Kids for Future in ihrem Zusammenwirken besonders fruchtbar. Nur in der Schule soll das anders sein? Individuell fördern kann eine Lehrkraft besser, wenn Lerngruppen heterogen sind. Michael Wildt, Münster

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