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Jahresrückblick Literatur von: Jens Uthoff

Jens UthoffInterims­literatur­redakteur

Tommy Orange: „Dort dort“ (Hanser Berlin). Ein brillant konstruierter Roman über das Leben der urbanen Indianer, die amerikanische Schuld, Drogen, Suff, den ewig fehlbaren Menschen. Toll, wie Orange in seine Figuren schlüpft.

Theodor W. Adorno: „Aspekte des neuen Rechtsradikalismus“ (Suhrkamp). 50 Jahre her, diese Rede. Die sozialpsychologischen Erklärungen, die Adorno für die NPD anführt, greifen heute für die AfD. Der große Schmu ist der gleiche.

Ines Geipel: „Umkämpfte Zone“ (Klett-Cotta). Was für ein hellsichtiges, klares, präzises, hochprivates und hochpolitisches Buch über die verheerenden Schäden, die das Leben unter dem DDR-Regime hinterlassen hat!

S. Greif, N. Lehnert, A. Meywirth (Hg.): „Text + Kritik Sven Regener“ (e t+k). Könnte man während eines Kneipengesprächs über „Herr Lehmann“ beim achten Schnaps doch mal lässig aus der Jackentasche lugen lassen.

Cemile Sahin: „Taxi“ (Korbinian Verlag). Protagonistin Rosa Kaplan castet sich ihren im Krieg verlorenen Sohn von der Straße und bastelt sich von Sequel zu Sequel ein neues Leben. Ein absurdes, angenehm durchgeknalltes Debüt.

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