: Good old zombies
Mehr Filmblut als bei Quentin Tarantino: Das Fantasy Filmfest schreckt eine Woche lang im Kölner Cinedom
Lautlos streifen riesige Maschinen durch die Nacht. Scheinwerfer erhellen kurz die postapokalyptische Trümmerwelt. Hier stehen die Überlebenden auf verlorenem Posten – hier fühlen sich nur noch Terminatoren wohl. Als erstmals gänzlich am Computer entstandener Anime, markiert Appleseed (Japan 2004) einen technischen Quantensprung, zeigt das ganze Potenzial, das dieses Genre birgt.
In „The Last Supper“ (Japan 2005) geht es um den Schönheitschirurgen Dr. Yuji Kotorida. Er wird wegen seines Könnens von den Frauen vergöttert. Doch Yuji hat eine besondere Obsession: ihn quält ein unstillbares Verlangen nach menschlichem Fleisch. Die Erstaufführung im Original mit Untertiteln ist ein Horrorfilm zwischen Kannibalismus und Schönheitswahn.
Zeitgenössischer Science Fiction und edel verpackter Splatter ziehen immer mehr Fans in die Kinos, die auch bei blutiger Midnight Madness noch Popcorn konsumieren können. Bereits zum 19. Mal zieht die Fantasy-Karawane mit fast 60 in Deutschland erstmalig präsentierten Spielfilmen durch die Republik. Sechs Streifen sind blutfrische Weltpremieren. Ganze 23 Produktionsländer zeigen Mangas, Aliens, Zombies, auch Geburtstagskind Godzilla darf nicht fehlen. Zusammen ist das genug Horror, um eine ganze Generation von Festival-Frischlingen fürs weitere Leben zu traumatisieren. Aber auch für Liebhaber des schwarzen Humors, des Thrillers, des Film Noir oder der guten alten Mystery-Story ist in der Woche etwas zu finden.
Die Zeiten für Filmemacher sind hart, man merkt es an den Horrorfilmen im Programm, die als die abgefahrensten seit langem gelten. The Devil‘s Rejects (USA 2005) oder Eyes of Crystal (I/E/UK 2004) bescheren schlimme Träume und selbst von den Animationsknüllern Ghost in the Shell 2 (Japan, 2004), Appleseed und Casshern (Japan, 2004) sollten Kinder dringend ferngehalten werden. PEL
10. bis 17. August 2005Infos: 0221-95195107