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Archiv-Artikel

Exportrekord für Exportmeister

Deutschland hat seine Ausfuhren erneut gesteigert – auch dank des schwachen Euros

WIESBADEN dpa/taz ■ Die deutsche Exportwirtschaft hat im ersten Halbjahr einen neuen Rekord erzielt, wie das Statistische Bundesamt gestern mitteilte. In den ersten sechs Monaten wurden Waren im Wert von 382,3 Milliarden Euro ausgeführt – so viel wie noch nie seit 55 Jahren. Ein Grund: der schwache Euro.

In den ersten sechs Monaten stiegen die Exporte um 5,9 Prozent. Die Importe nahmen jedoch sogar um 7,2 Prozent auf 297,4 Milliarden Euro zu – Preistreiber war das Öl. Die jüngste Entwicklung zeigt aber beim Export eine deutliche Tendenz nach oben. Im Monat Juli lagen die Ausfuhren mit 68,8 Milliarden Euro um 9,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Die Importe kletterten um 8,1 Prozent auf 51,9 Milliarden.

Der Überschuss in der Handelsbilanz – der Saldo von Importen und Exporten – stieg im ersten Halbjahr auf 84,9 Milliarden Euro gegenüber 83,8 Milliarden im ersten Halbjahr 2004.

Alle Regionen der Welt haben seit Jahresanfang mit ihrer Nachfrage nach Produkten „Made in Germany“ den deutschen Export angekurbelt. In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union gingen von Januar bis Juni Waren im Wert von 246,2 Milliarden Euro, das war ein Plus von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In die Länder außerhalb der EU exportierten deutsche Firmen Waren für 136,2 Milliarden Euro – dies bedeutete eine Zunahme um 4,6 Prozent.

Die Schlussfolgerung aus den ganzen Zahlen: Im Frühjahr dürfte die deutsche Wirtschaft stagniert haben, wie Volkswirte schätzen. Doch inzwischen wächst sie wieder – dank des Exports, der sich durch den günstigen Dollarkurs in der zweiten Jahreshälfte weiter beleben soll.