KÖRPERSAFT EINES TOTEN PAPSTES GESTOHLEN
: Das Blut der Kartoffel

ROM dapd/taz | Kein vernünftiger Mensch würde ein Fläschchen mit dem Körpersaft eines Toten durch die Gegend tragen. Aber bei Katholen ist alles möglich: Ein Priester war mit dem Zug unterwegs von Rom zu einem im Norden Italiens gelegenen Ort, an dem eine Reliquie des im Jahr 2005 verstorbenen Papstes Johannes Paul II. ausgestellt werden sollte. Offenbar hatte man von der polnischen Kartoffel vor seinem Ableben Blut abgezapft und in eine Phiole gefüllt. An sich schon ein recht vampiresker Vorgang, aber der katholische Körpersaftglaube schützt offenbar nicht vor anderen Beutemachern. Denn dem Bluttransporteur wurde im Zug seine Reliquie gestohlen. Allerdings warfen die Diebe das Blutgefäß achtlos weg. Da es aber in einem Gebüsch wiedergefunden wurde, kann das Blut der Kartoffel nun wie geplant an der Vorführstätte ausgestellt werden.