: neuim kino
Während der französische Originaltitel „Les Invisibles“ sachlich und sozusagen ergebnisoffen bleibt, trumpft das deutsche „Der Glanz der Unsichtbaren“ auf mit einem piefigen Vorab-Spoiler, der zudem irreführend ist, weil er nahelegen könnte, dass es sich um einen Putzfrauenfilm handelt. Dabei putzt in diesem Film kein Mensch mal irgendetwas. Männer sind eine Minderheit in diesem Film von Louis-Julien Petit, weil er von Frauen handelt. Von solchen, die sonst unsichtbar sind, weil sie keinen Platz in der Gesellschaft haben, weil sie obdachlos sind, arbeitslos, hoffnungslos. Das Schöne ist, zum einen, dass der Film diese Frauen ohne großes Aufhebens sichtbar macht, ihnen Würde und Geschichten gibt, die es wert sind, erzählt zu werden. Und doppelt schön, dass das Ganze fast eine richtige Komödie geworden ist, ohne dass die Härten eines Lebens auf der Straße verschwiegen werden. Keine Existenz ist so elend, so die Prämisse, dass sich nicht noch etwas daraus machen ließe. In 8 Kinos
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen