: Beirut – Meeting the Saints
Claudia Basrawi wurde in Beirut geboren. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Während und nach einem Rechercheaufenthalt in Beirut in der Artist Residency marra.tein entstanden Texte und Zeichnungen – das Projekt wurde vom Senat für Kultur und Europa gefördert. Ein Buch und eine Lecture Performance sind in Planung. www.claudiabasrawi.wordpress.com
Von Claudia Basrawi
Auf den Straßen sieht man sie Einkäufe erledigen, Tüten tragen und Hunde ausführen. Sie gehen langsam. Niemand geht sehr schnell. Es gibt Geschäfte, in denen Uniformen verkauft werden. Manche tragen eine Uniform. An Sonntagen begegnen mir die äthiopischen Hausangestellten im Freizeitlook, so ein achtziger Jahre Bunt, mit dem man auch in die Kirche gehen würde. Aber in die Kirchen der Libanesen kommen sie wohl nicht hinein. Da müssen sie vor der Tür warten. Einige sitzen in Eiscreme-Läden mit vielversprechenden Kugelkonstruktionen fern der Partymeile meines Viertels. Dort ist auch der kleine Park, in dem sie sich Sonntags ausruhen. Im Bus habe ich eine Frau kennengelernt. Sie nahm meine Hand und half mir, die vierspurige Straße zu kreuzen. Sie kam auch aus Äthiopien. Ich bin ihr nie wieder begegnet.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen