piwik no script img

Schnee in der Nase eines Eishockeyspielers

Jewgeni Kusnezow Foto: USA Today

Jewgeni Kusnezow war eines der Gesichter der Eishockey-WM 2019 in der Slowakei. Das lag nicht unbedingt an den Leistungen auf dem Eis, mit denen er zum dritten Platz des russischen Team beigetragen hat. Es lag vor allem an einem Video, das ein paar Tage nach der WM im Netz kursierte. Das zeigte den Stürmer der Washington Capitals an einem Tisch ­sitzend, auf dem eine Linie weißen Pulvers sowie zur Röhrchen zusammengerollte ­Geldscheine zu sehen war. Alt sei das Video, behauptete der Russe, und außerdem habe er das Zimmer verlassen, als er gemerkt habe, was da auf dem Tisch liege. Dann gab es aber noch einen positiven Dopingtest. Kusnezow hatte Kokain genommen.

Dafür wurde er vom Internationalen Eishockeyverband hart bestraft. Bis Juni 2023 darf er bei keinem internationalen Turnier mehr mitmachen. Mit einer Teilnahme an den Olympischen Spielen von Peking 2022 wird es also nichts für ihn. Dafür darf er bald schon wieder für seinen Arbeitgeber, die Washington Capitals, aufs Eis. Die National Hockey League hat Kusnezow für nur drei Spiele gesperrt – wegen unangemessenen Verhaltens.

Die Liga hat ihre eigenen Regeln. Nach denen zählen Kokain und Marihuana nicht zu den verbotenen Dopingsubstanzen. Die Dreitagessperre ist eher ein moralische Verdikt. Kusnezow, der 2018 mit den Capitals den Stanley Cup gewinnen konnte, hat das umgehend akzeptiert, sich bei seiner Familie und den Mannschaftskameraden entschuldigt und gelobt nun Besserung.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen