piwik no script img

Archiv-Artikel

Umzugshelfer sind abgereist

BER-DEBAKEL Nach Presseberichten könnte sich der Airportumzug noch weiter verzögern – oder auch nicht. Dann bliebe allerdings Tegel länger in Betrieb

Beim BER droht ein neuer Rückschlag: Die verschobene Eröffnung des Hauptstadtflughafens könnte sich weiter verzögern, weil die Organisation für den Umzug der Airports in Tegel und Schönefeld wieder ausgeschrieben werden muss – das berichtete der Tagesspiegel am Sonntag. Der Auftrag an die Umzugsspezialisten aus München sei bereits erloschen, die Mitarbeiter hätten Berlin bereits verlassen. Unabhängig davon sollen die Planer einem weiteren Medienbericht zufolge über eine ganz neue Variante des Flughafenumzugs nachdenken.

Ursprünglich sollte der neue Großflughafen in Schönefeld am 3. Juni eröffnet werden. Dabei war geplant, dass die zwei alten Airports in Tegel und Schönfeld in einer Nacht geschlossen und der gesamte Betrieb in einer groß konzertierten Aktion auf das neue Gelände verlagert werden sollte. Ein Komplettumzug galt im Vergleich zu einem Parallelbetrieb als kostengünstigere Variante.

Einem weiteren Medienbericht zufolge könnte die bisherige Planung für einen Komplettumzug allerdings unter den neuen Umständen noch einmal grundsätzlich überdacht werden. So könnte der Verlagerung der Airports vielleicht doch in zwei Etappen nachgeholt werden, wie die Berliner Zeitung berichtete. Die BER-Planer würden derzeit das Szenario prüfen, wonach im Frühjahr 2013 zunächst nur der Flugbetrieb vom alten Schönefelder Airport auf das neue Gelände verlagert werden sollte. Der Umzug des Flughafens Tegel würde dann später erfolgen.

Die Zeitung berief sich auf Aufsichtsratskreise. Demnach soll das sogenannte Soft Opening den Vorteil bieten, dass der neue Airport nicht voll belastet würde und der aktuelle Eröffnungstermin gehalten werden könnte. Zudem könne ein Teil der erwarteten Schadensersatzklagen von Gewerbetreibenden vermieden werden, hieß es. Ob allerdings eine erforderliche Neuausschreibung für die Organisation auch diesen Plan hinfällig macht, blieb zunächst unklar.

Flughafensprecher Ralf Kunkel wollte die Berichte am Wochenende nicht kommentieren. Er verwies auf die Aufsichtsratssitzung der Flughafengesellschaft am 14. September. Erst zu diesem Zeitpunkt würden die nächsten Schritte bekannt gegeben, sagte er. (dapd)