Verkehrte Welt auf Schalke

Ein wenig absurd ging es zu in der Schalker Arena. Denn eigentlich konnten die Gastgeber kaum überzeugen beim 3:1-Sieg gegen Augsburg. Trainer Huub Stevens grantelte ausgiebig, denn die biederen Gäste hatten am Ende eine Statistik von sagenhaften 22 Torschüssen aufzuweisen, so viele wie noch nie in ihrer Bundesliga-Geschichte. Dummerweise aber zählt im Fußball bekanntlich nicht die B-Note, sondern es sind die Tore, und von denen erzielte Schalke, obwohl man nur zwölfmal den gegnerischen Kasten anvisierte, drei.

Den Zuschauern war’s egal, sie feierten nicht nur den Sieg, sondern eine goldene Zukunft: Zuerst veredelte Verteidiger Kyriakos Papadopoulos, der vergangene Woche ein unmoralisch gut dotiertes Angebot aus St. Petersburg abgelehnt hatte, seinen Verbleib in Gelsenkirchen mit einem krachenden Kopfball zur Führung. Und dann wurde acht Minuten vor dem Ende Ibrahim Afellay eingewechselt. Die Leihgabe vom FC Barcelona, dort mit einer irrsinnigen Ablöse von festgeschriebenen 100 Millionen Euro unter Vertrag, führte sich mit einem hübschen Dribbling ein. Landsmann Klaas-Jan Huntelaar reichte das, um festzustellen: „Afellay ist ein Superspieler.“