brief des tages:
Hauptsache, wir amüsieren uns
„Zopfgretels Schiffstagebuch“, taz-Wahrheit
Ja, ich weiß. Soll alles witzig sein. Ist es vielleicht auch, außer man ist gerade mal 16 Jahre alt und weiß, dass man den Klimakollaps mit all seinen unvorhersehbaren Folgen noch selbst miterleben wird. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass Greta (angeblich) „zum Lachen in den Keller geht“? Na ja, sich dem zu stellen, was wir unseren Kindern für eine Verwüstung hinterlassen, macht halt viel weniger Spaß. Da ist es doch viel lustiger, Greta Thunberg kindlichen Trotz zuzuschreiben: „Wenn ich etwas will, dann kriege ich das auch. Oder ich streike. Wie beim Klima.“ Klar, genau genommen ist es die infantile Gier und der Machthunger der Generationen vor ihr, die alle Ressourcen dieser Erde plündern und ein nie gekanntes Ausmaß der Zerstörung hinterlassen. Aber ist ja auch egal. Hauptsache, wir amüsieren uns.
Es ist aus psychologischer Sicht schon sehr erhellend, wie viel diese Art von Humor über Mechanismen unserer Gesellschaft aussagt, über Verleugnung und Schamabwehr. Wäre euch das klarer, würdet ihr wohl sehr schnell mit dieser Art von Späßen aufhören. Simone Regina Adams, Freiburg
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen