STREIT UM LÄRM-WERTE AM BER : Anwohner klagen erneut auf strengeren Schallschutz
Der Streit um den Lärmschutz am künftigen Flughafen BER geht weiter. Am Freitag haben Airport-AnrainerInnen erneut Klage beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg eingereicht, teilte ihr Anwalt Wolfgang Baumann mit. Die vom Aufsichtsrat zuletzt beschlossene Regelung reicht ihnen nicht.
Die Kläger aus Berlin, Blankenfelde und Diedersdorf werfen der Flughafengesellschaft und dem Brandenburger Infrastrukturministerium rechnerische Manipulation und eine Aufweichung des Lärmschutzes vor. Der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft hatte nach der letzten Sitzung angekündigt, ein früheres OVG-Urteil umzusetzen. Das sieht vor, dass in den sechs verkehrsreichsten Monaten in Wohnräumen ein Pegel von 55 Dezibel nicht überschritten werden darf. Der Aufsichtsrat interpretiert die Entscheidung jedoch so, dass der Maximalpegel an den verkehrsreichsten Monaten im Schnitt weniger als 0,5-mal am Tag überflogen werden darf. Eine 0,0 sei nicht umsetzbar.
Ein strenger Schallschutz von 0,0 Überschreitungen würde die klamme Flughafengesellschaft rund 600 Millionen Euro kosten – ein Wert von 0,5 hingegen „nur“ rund 300 Millionen. JOK