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Fischer wollen weiter fischen

Der Fischereiverband wehrt sich gegen die EU-Forderung nach einem Fangstopp in Nordsee-Schutzgebieten

Von Sven-Michael Veit

„Völlig unverständlich“ findet Peter Breckling, Generalsekretär des Deutschen Fischerei-Verbandes (DFV) mit Sitz in Hamburg, die Forderungen der EU-Kommission, die

Fischerei in mehreren deutschen Meeresschutzgebieten in der Nordsee einzuschränken. „Es ist nicht hinnehmbar, wenn mit Symbolpolitik unwirksame Verbote verhängt werden, deren Nutzen für die Natur gar nicht messbar ist“, sagt Breckling.

Grund ist ein am Montag bekannt gewordenes Schreiben an die Bundesregierung, das der taz vorliegt. Darin fordert Hélène Clarke, Generaldirektorin für Meeresangelegenheiten und Fischerei, ein Ende der Grund- und Stellnetzfischerei vor den Inseln Sylt und Amrum.

Im Februar hatten Deutschland und Dänemark der EU-Kommission einen gemeinsamen Nutzungsplan für die Schutzgebiete vor den Nordseeinseln Sylt und Amrum vorgelegt. Danach solle es dort weiterhin keine Beschränkungen der Schleppnetz- und Stellnetzfischerei geben. Im Schutzgebiet Sylter Außenriff soll für die Fischerei ein breiter Korridor geöffnet bleiben – entlang von Bodenstrukturen, die Umweltschützer für besonders schützenswert halten.

Das aber macht Brüssel nicht mit, weil der deutsch-dänische Plan den europäischen Schutzkriterien – definiert in den Richtlinien Natura-2000, Flora-Fauna-Habitat und Vogelschutz – widerspricht. Berlin und Kopenhagen müssen nun nachverhandeln, um einen wirksamen Schutz für Schweinswale und Meeresvögel zu gewährleisten.

Die Bundesregierung würde „seit Jahren beim Schutz der Meere versagen“, findet Greenpeace-Meeres­experte Thilo Maack. Dabei sei die Lösung ganz einfach: „Für die Schutzgebiete muss eine Nullnutzung gelten, die Fischerei muss draußen bleiben“, sagt Maack.

Doch das sieht Breckling gar nicht ein: „Die Fischerei unterstützt aus Eigeninteresse den Naturschutz, wenn die Maßnahmen einen messbaren Nutzen haben.“

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