EZB-KAUF VON STAATSANLEIHEN : Schäuble stärkt Bundesbank den Rücken
BERLIN | Bundesbankpräsident Jens Weidmann bekommt im Streit über den Kauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB) Unterstützung aus Deutschland. Es müsse „ganz klar bleiben“, dass Staatsschulden „nicht durch Geldpolitik finanziert werden“ dürften, sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) im Deutschlandfunk. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) warnte vor einem Rücktritt Weidmanns aus Protest gegen eine zu lockere Geldpolitik der EZB. Am kommenden Donnerstag will die EZB offenbar ihr umstrittenes Programm zum Kauf weiterer Staatsanleihen strauchelnder Euroländer festzurren.
Weidmann lehnt Anleihekäufe ab und sieht in abgestimmten Aktionen von staatlichen Rettungsschirmen und EZB eine Gefahr für die Unabhängigkeit der Zentralbank. Angeblich hatte er sogar mit seinem Rücktritt gedroht, wenn die EZB Krisenländern wie Italien und Spanien mit dem Kauf von Staatsanleihen hilft. Bereits Axel Weber, Vorgänger Weidmanns an der Spitze der Deutschen Notenbank, war aus Protest gegen die EZB-Geldpolitik zurückgetreten. (dapd)