WAS MACHT EIGENTLICH ... die Bergpartei?
: Ins tiefe Tal stürzen

Seit vergangenem Donnerstag läuft in der deutschen Demokratie alles schief. Erst stürmten Polizisten morgens um 8 Uhr die Wohnung des Friedrichshainer Direktkandidaten der Bergpartei, Hauke Stiewe. Tags darauf liquidierte Bundeswahlleiter Johann Hahlen die gesamte Bergpartei. Keine Anerkennung und damit keine Teilnahme an der Bundestagswahl, lautete das völlig antialpine Verdikt. „Das ist der Gipfel, ein Skandal“, ärgert sich Jan Theiler, Mastermind der Pro-Palast-der-Republik-Organisation. „Denen ist kein anderes Argument eingefallen, als dass es uns erst seit einem Monat gibt“, berichtet er vom schwarzen Freitag. Seitdem liegt die Bergpartei in Trümmern. Nun darf sie sich lediglich als Vereinigung in der Öffentlichkeit blicken lassen. Dabei hat Theiler schon rund 2.000 Euro in den Wahlkampf seiner Partei investiert und weit über 1.000 Unterschriften gesammelt. „Die TV-Wahlkampf-Termine sind futsch und die Plakate müssen wir auch überdrucken“, sagt Theiler. Bleibt nur noch die Direktkandidatur von Stiewe und einigen anderen der vorgesehehen sechs Kandidaten in Berlin. Obwohl die Bergpartei alle Voraussetzungen erfülle, wie Theiler erklärt: Nachhaltigkeit, Ernsthaftigkeit und Wirken über Berlin hinaus – alles stimmt. Nur nicht das System. Das zu verändern wollte die Bergpartei just antreten, denn so wie’s beim Palast der Republik gelaufen sei, so laufe es ja sonst auch. Theiler will nicht aufgeben. Er sucht jetzt nach einem kämpferischen, aber kostenlosen Rechtsanwalt, der nach der Wahl für ihn klagt. Gegen das System. AW FOTO: Bergpartei