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„La Flor“ Foto: Grandfilm

Der Regisseur Mariano Llinás setzt sich zu Beginn seines bis dato aufwendigsten Filmprojekts „La Flor“ selbst vor die Kamera und erklärt, was los ist. Während der letzten zehn Jahre drehte er und breitete seine Ideen zum Kino auf 14 Stunden und sechs Episoden aus. Was er in seiner Einführung erst aufplustert, hat eine beachtliche Lockerheit und macht viel Spaß. „La Flor“ verdient den Titel eines Kinomanifests und zählt dennoch zu den leichtesten und erfrischendsten Kinoerfahrungen des Jahres. Von Episode zu Episode verwandeln sich die filmischen Weltentwürfe und Erzählweisen, kommentieren sich und legen sich übereinander. In den letzten drei Episoden folgt eine Kehrtwende: Das Augenzwinkern der ersten Teile, der Hang zum Handgemachten, hat den Blick geöffnet. Also beginnt Llimás mit Gedanken über das Kino selbst. Episode 4 betrachtet einen Film, der gerade entsteht, seit sechs Jahren. Die Schauspielerinnen sind genervt, stellen sich gegen den Regisseur. Der will lieber Bäume filmen.